High Five – junge Engagierte aus der ganzen Welt
Wie engagiert sich unsere Generation in unserer Gesellschaft? Was treibt uns an und welche Hürden müssen wir meistern? Junge Erwachsene aus der ganzen Welt geben uns einen Einblick in ihr Engagement und zeigen Möglichkeiten auf, sich politisch einzubringen und einen Wandel voranzutreiben.
Auf dem Foto seht ihr Chris auf einer Demonstration,
Bildrechte: Greenpeace Köln
Chris, 26, engagiert sich in der Greenpeace Gruppe in Köln. Ich habe ihn in einem Club in Köln getroffen und mich super gefreut, dass er bereit war, mehr über sein Engagement zu erzählen. Wer er ist, wie er sich engagiert, was genau er macht und welche Hürden er schon meistern musste, erfahrt Ihr im Interview! – per Video, oder hier als Abschrift davon:
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Wer bist du?
Hey zusammen, ich bin Chris, 26, studiere SOWI in Köln, im 6. Semester schon, es verging irgendwie jetzt ganz schön schnell die ganze Uni-Zeit durch Corona, (irgendwie mies). Ich engagiere mich bei Greenpeace und mach das seit knapp eineinhalb Jahren, spiele gerne Tischtennis, spiele sehr viel… was heißt schon viel… zu viel Computer, und ansonsten bin ich bei Greenpeace unterwegs und engagiere mich für eine bessere Welt. In meiner Idealvorstellung auf jeden Fall.
Warum engagierst Du Dich?
Ich glaube, damals, vor eineinhalb Jahren, war ich noch im Corona-Semester und fands ultra-langweilig, die ganze Zeit nur zuhause zu sitzen, das habe ich überhaupt nicht gemocht. Beziehungsweise, ja mir fehlte irgendwie so der Kontakt zu Menschen und das Gefühl, was zu tun, was Sinnvolles zu machen. Und ja, mir fehlten Kontakte und irgendwie musste eine Veränderung her. Dann bin ich einfach mal zu so einem Neuen-Treffen von Greenpeace Köln gegangen. Das war für mich irgendwie eine Sache, die ich schon länger im Kopf hatte, aber dass ich irgendwann mal selbst mich engagieren würde, das hätte ich mir nie gedacht. Also dass ich da überhaupt mal was machen würde ist total untypisch für mich, also in meiner Familie macht sowas niemand, im Freundeskreis ist das auch eher verhalten gewesen damals, aber ich hab mir das dann mal angeguckt und: ja- ich muss sagen, jetzt bin ich dabei und ich finde es total schön, mich für was Gutes einzusetzen. Glaube ich zumindest, dass es was Gutes und Sinnvolles ist. Und liebe es total. Habe total geniale Sachen kennengelernt, meinen Schatten selbst überspringen müssen, nicht nur einmal, und total tolle Leute kennengelernt. Ja, ich weiß gar nicht, was man mehr will!
Und was machst Du da genau?
Also Greenpeace ist eine Umweltorganisation, wie ihr ja bestimmt alle wisst. Wir engagieren uns dabei bei ganz vielen Themen. Frieden ist ein Thema, was jetzt leider aktuell wieder sehr stark geworden ist, aber natürlich auch Umweltschutz und co, da mach ich zum Beispiel viele Sachen zur Energie, Mobilität… Mache jetzt seit Kurzem aber auch den Social Media Part bei uns in Köln, sprich ich versuche, irgendwie zu zeigen, was wir für Aktionen haben, wenn ich selbst da bin mache ich Fotografien und versuche, das irgendwie so ansprechend zu gestalten, dass das möglichst interessant wirkt und man ein paar Menschen damit wirklich erreicht. Ob das immer klappt weiß ich natürlich nicht, aber ich gebe mein Bestes. Das ist auf jeden Fall ein großer Punkt geworden, ansonsten kann man mega viel machen. Ich gehe auf Demos, bin mit einem Greenpeace Schiff den Rhein hochgefahren, das war bisher meine absolute Lieblingsgeschichte. Das war total genial, das war eine Friedenskampagne zu den Rüstungsexporten von Deutschland, damals waren die noch nicht so legitim wie sie zuletzt geworden sind. Da haben wir aufgeklärt, wie viele Waffen wir so an irgendwelche Schurkenstaaten verhökern. Das ist alles sehr bedrückend, aber es tut gut, da irgendwie Menschen zu haben, wo ein Konsens besteht, dass das nicht so sein muss und wo man sich dafür einsetzt, dass es besser wird.
Wurde es mal so richtig kompliziert?
Ich glaube, die Themen, die wir ansprechen, sind schon ziemlich kompliziert. Ich glaube eine der größten Herausforderungen ist es, das mal weniger kompliziert zu benennen, weil dieser Jargon des Klimaschutzes viele sehr erschreckt, wegen der ganzen Wörter und so. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass der Sachverhalt selbst nicht das Problem ist, sondern wie wir versuchen, es jemanden beizubringen und wie wir die Themen ansprechen. Insofern ist das kompliziert. Und was ich auf jeden Fall noch sagen wollte, das Komplizierteste ist auf jeden Fall das, was ich mir vorher ausmale, was man mich alles fragen würde, was aber eigentlich noch nie passiert ist. Insofern, ich führ dann tagelang teilweise Diskussionen mit mir selbst, wie würde ich diese Frage jetzt beantworten oder diese knifflige, hier und da und letztendlich mach ich mir alles nur komplizierter als es ist. Ich overthinke gern und insofern ist das Komplizierteste in meinem Kopf glaube ich.
Was würdest Du unbedingt noch loswerden?
Gute Frage, ich würde sagen, aus meiner Zeit, wo ich mich jetzt engagiere, dass es sich total für mich gelohnt hat, meine Komfortzone zu verlassen. Das sind super viele Sachen, wo ich keine Lust so richtig am Anfang drauf hab oder irgendwie so ein bisschen Anxiety, so ein bisschen Schiss. So, wie wird das, ja diese Diskussionen habe ich angesprochen. Es lohnt sich total, seine Komfortzone zu verlassen. Das muss jetzt nicht ins Ehrenamt führen, sondern kann auch in alle anderen Schritte des Lebens irgendwie auswirken. Ja probiert Euch einfach aus, und das wo man am meisten Schiss vor hat, das lohnt sich am Ende fast am meisten, hab ich so den Eindruck gewonnen.
Und abschließend würde ich gern Euch einladen, falls ihr irgendwie Interesse an Greenpeace habt, wir haben offensichtlich auch einige junge Leute da, also ihr seid nicht allein. Wir machen Neuen-Treff jeden ersten Mittwoch im Monat und… ja, vielleicht habt ihr ja Interesse an den Aktionen, die ich teilweise dann auch poste oder so. Folgt doch gerne unserem Instagram-Account IG: @greenpeacekoeln
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